Letzter Schultag
Vorletzte Woche Freitag war der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien. Dieser ist zeitgleich der letzte für das Schuljahr. Der ganze Tag bestand aus einem vollen Programm zu dem jede Klasse von Kindergarten bis zu der abgehenden 9. Klasse beigetragen hat. Das sorgte für eine große Vielfältigkeit: Tänze wurden aufgeführt, Poesie rezitiert, Weihnachtslieder gesungen, ein kurzer Bibeltext von ausgewählten Schülern vorgelesen, Reden von dem Direktor und der Abschlussklasse und ein Krippenspiel war dabei, die untere Grundschule (1.-3. Klasse) hat gemodelt und es gab einen Aufmarsch.
Und natürlich darf man die Zeugnisausgabe an die Abschlussklasse nicht vergessen. Die Eltern haben teilweise die Kinder mit Geldscheinen beworfen, oder in das Oberteil gesteckt — gerade bei den Fotos für die Abgänger.
Es wirkte etwas unorganisiert: Es wurde verspätet angefangen und Checks erst kurz vorher angefangen. Dann wurde auch noch mein Verteilerkabel, was ich einige Tage davor ohne Dringlichkeit gekauft habe, dringend gesucht. Dazu kam, dass das mit der Technik und dem Rednerpult nicht ganz so hingehauen hat, sodass er inmitten einer Rede umgestellt wurde. Die Lieder für die Tänze mussten mehrfach angespielt werden, weil sie aus irgendeinem Grund einfach gestoppt haben. Und auch die Moderation lief nicht so reibungslos. Ich kann nicht einschätzen, ob das typisch für Ghana ist oder einfach schlecht war. Der Direktor schien manchmal unzufrieden mit manch einer Performance zu sein. Aber man hat viel gelacht und die Freude der Schüler gemerkt.
Der Direktor wollte sogar, dass wir als Freiwillige ganz spontan erst die deutsche Nationalhymne singen sollte, dies konnten wir ihm ausreden, sodass er auf deutsche Weihnachtslieder kam. Wir, Awijah und Ich, mussten ganz schön rumüberlegen, welches Lied denn gut geeignet wäre und welches wir beide halbwegs kennen und können. Schließlich haben wir uns auf “In der Weihnachtsbäckerei” geeinigt, nur um dann festzustellen, dass wir doch nicht vorsingen mussten.
Es hat sich hinten raus doch ganz schön gezogen, allerdings war es schön solche Events zu erfahren. Zuvor waren wir nämlich nur zu einer Geburtstagsfeier von einem Freund eingeladen worden, was auch ganz interessant war — nur weniger etwas für mich, was an meiner introvertierten Art liegt. Jedoch hat das mich nicht abgehalten, mich mit ein paar Personen zu unterhalten, nachdem sie mich in einen Gesprächskreis mit aufgenommen hatten.
Erst wird man aufgefordert, zu singen, man macht sich viele Gedanken und bereitet sich ein wenig vor und dann … dann heißt es, man muss doch nicht singen. Ja das könnte einem hier in Ugandan auch passieren, denke ich 🙂 Ich glaubt, das fällt unter “typisch Afrika”.
Die Abschlussfeier klingt auf jeden Fall sehr amüsant und die Videos sehen lustig aus 🙂
Lieber Joel,
wir denken jeden Tag an dich und wünschen dir, dass du auch bei allem Ungewöhlichen gute erfahrungen machen kannst und Freunde und Freude hast!
Bei uns ist das Wetter sehr wechselhaft, ich war heute mit Gundis gleich Mittags draußen als die Sonne noch schön schhien und der Schnee (recht dünn) noch nicht weg war. Aber die Landschaft sieht weiß bezuckert doch viel netter aus. Die Tage in Erfurt waren reich gefüllt und sehr schön, obwohl da der Regen fast immer unser Begleiter war. Doch zu Hause war es recht kuschlig. Schön, dass wir nun eine Vorstellung von deinem Zuhause.
Bleibe behütet, wir freuen uns schon auf deinen nächsten Bericht. Lass dich fest drücken von deiner Großmutti, Großvati lässt dich natürlich auch herzlich grüßen.